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Miri’s Player Check: Enosch Wolf von Tigers Tübingen

Tigers Tübingen
Miris Player Check – Enosch Wolf

Die deutsche Basketballsaison ist bereits in vollem Gange und die Plätze in der Tabelle sind inzwischen etwas gefestigt. Mirjam Clara hat sich wieder ein wenig umgeschaut bei den Riesen und erinnerte sich doch glatt an ihr erstes Basketball-Interview mit Julius Wolf . Es ist nun auch nicht schwer nachzuvollziehen, wieso die Wahl gleich wieder auf ein Mitglied der Familie Wolf fällt. Julius’ älterer Bruder Enosch Wolf ist nun der Zweite Sportler bei „Miri Spieler – Check. Kurz und knackig hat sie den Kapitän der Tigers Tübingen zu “dies und das” befragt.


Enosch Wolf spielt die zweite Saison in Tübingen

Tübingen Tigers
Enosch im Trikot der Tübingen Tigers | Foto: www.ninasander-photografie.de

In Göttingen wuchs der 2,15m große Enosch Wolf auf und begann auch dort seine Basketballkarriere bei BG 74 Göttingen . In der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) wird er in der Welt des Sports so richtig eingeführt. Im Jahr 2010 absolvierte Enosch seinen ersten “Auslandseinsatz”. In den USA konnte er für die Connecticut Huskies (NCAA) drei Jahre auf dem Parkett stehen und ausreichend Auslandserfahrung sammeln. Im Jahr 2013 kam er zurück nach Deutschland und unterschrieb bei den Telekom Baskets Bonn in der Basketball Bundesliga seinen Vertrag. Hier spielte er aber meistens in der 2. Mannschaft. In der Bundesliga kam Enosch dann auf insgesamt neun Einsätze. Bereits zu Beginn des Jahres 2014 wurde der Vertrag in Bonn aufgelöst und Enosch Wolf wechselte zu rent4office Nürnberg in der PRO A. Auch diese Basketballmannschaft hat der Basketballspieler zum Ende der Saison verlassen. 2014/15 hat sich Enosch bei den Kirchheim Knights (ebenfalls in der PRO A) verpflichtet, bei denen er aber auch nur diese eine Saison spielte.

Enosch Wolf
Mit der Nummer 8 spielt Enosch bereits die zweite Saison für die Tigers. | Foto: www.ninasander-photografie.de

Die Saison 2015/16 begann Enosch mit einem Dreimonats-Vertrag bei Medi Beyreuth in der Bundesliga. Nach dem Ende der drei Monate geht es dann wieder ins Ausland. Enosch spielte ab Dezember 2015 in Spanien in der dritten Liga bei Ametx Zornotza . Auch hier beendete er nicht die Saison und wechselte kurzzeitig in der ersten Liga in Luxemburg zu den Musel Pikes . Zurück in Deutschland startete er in der Saison 2016/17 für den damaligen Zweitligisten Hamburg Towers . Ab der Saison 2018/19 fand er bei den Tübinger Tigers seine neue Heimat. Für die Tigers spielt er nun bereits in der zweiten Saison und scheint hier ein Stück weit angekommen zu sein. Aber sehen wir doch nun, was Enosch Wolf so alles zu erzählen hat.


Interview mit Enosch Wolf

Interview mit Enosch Wolf | Foto: www.ninasander-photografie.de

Vi Tva Sports: Hallo Enosch! Ja, ja … wir haben dich schon länger im Auge! Ganz am Anfang mal die klassische Frage, was versprichst du dir von der laufenden Saison und was sind deine Ziele in dieser mit den Tigers?
Enosch Wolf: Für mich selber ist es das Ziel, auf der letzten, meiner bisher besten sportlichen Saison aufzubauen. Der Trainer möchte ein anderes spielerisches Profil von mir haben. Das ist schön, denn das fordert mich noch mal besonders und ich kann mich ordentlich weiterentwickeln. Auch bin ich das erste Mal der älteste Spieler im Kader und nun auch schon zum zweiten Mal Kapitän bei den Tigers. Aber dadurch, dass ich dieses Jahr mit Abstand der älteste Spieler im Team bin, muss ich dennoch in diese Leader-Rolle hineinwachsen. Das ist natürlich eine willkommene Herausforderung für mich. Für uns als Mannschaft ist es erst mal das Ziel, die Playoffs zu erreichen und dann schauen wir, was drin ist. Natürlich wollen wir immer jedes Spiel gewinnen, ganz klar.

Wie fühlt es sich eigentlich an, in einer wahrhaft großen Basketball-Familie aufzuwachsen und in solch erfolgreiche Fußstapfen seiner Eltern zu treten?
Ja, es fühlt sich gut an! Das Gute ist, dass unsere Eltern uns nie gezwungen haben, Basketball zu spielen. Wir haben immer volle Unterstützung bekommen, egal welche Sportart wir gemacht haben. Julius hat ja noch etwas länger zweitgleisig Fußball gespielt. Ich habe zwischendurch mal 2,5 Jahre Pause gemacht mit Basketball und habe in der Zeit Fußball und Handball ausprobiert. Aber immer wurden wir vollkommen von unseren Eltern unterstützt und es gab nie einen Drang. Es ist natürlich super, dass Julius und ich nun auf hohem Niveau Basketball spielen können. Das ist schön und das macht unsere Eltern auch stolz!

Foto: www.ninasander-photografie.de

Du hasttest ja schon neben deiner Spielzeit in der zweiten Mannschaft der Telekom Baskets Bonn kurze Einsätze in deren Erstliga-Mannschaft. Wie groß ist der Wunsch bei dir, noch mal zurück in der ersten Liga zu finden?
Wenn sich die richtige Situation ergibt, würde ich natürlich sehr gerne noch mal machen. Ich bin der Meinung, dass ich mehr als in der Lage bin in der Basketball Bundesliga zu spielen. Allerdings ist es immer nicht ganz so einfach, wie zum Beispiel auf Grund von beschränkten Plätzen. Jetzt bin ich in Tübingen, ich fühle mich hier sehr wohl. Es wäre sehr schön, wenn wir in den nächsten 1-2 Jahren aufsteigen. Ich würde sehr gerne bei den Tigers mein Erstliga-Comeback feiern. Nun bin ich aber auch schon 29 und das bedeutet auch, dass ich nicht auf Teufel komm raus in irgendeine Rolle schlüpfe, nur um einen Erstliga-Vertrag anzunehmen. Wenn, dann muss das von der Rolle her und auch vom Finanziellen und der Zukunftsperspektive passen. Ich möchte mich ungern für fünf bis zehn Minuten auf dem Spielfeld an des Ende der Bank einer Bundesliga-Mannschaft setzen.

Die Frage haben wir deinem Bruder schon gestellt und es interessieren natürlich beide Seiten. Wie fühlt es sich an, in dieser Saison zweimal gegen deinen Bruder zu spielen? Löst das emotional etwas aus oder ist und bleibt es “nur” ein Spiel?
Gegen meinen Bruder zu spielen ist natürlich nicht nur ein Spiel! Ich freue mich schon ganz besonders darauf. Das hatten wir schon mal gehabt. Da war ich in Kirchheim und er in Jena, wo soll er auch sonst gewesen sein (lacht). Da sind wir bereits zwei mal aufeinander getroffen. Sein Team hatte beide Spiele gewonnen. Ich hatte immer individuell die besseren Spiele und die bessere Saison. Julius aber war im erfolgreicheren Team. Ich denke, dass der Leistungsunterschied zwischen den Teams wesentlich kleiner ist als damals, wenn nicht sogar ausgeglichen. Ich freue mich darauf und hoffe, dass wir in diesen Spielen zwei Siege einfahren. Ich werde jede Gelegenheit nutzen, dass ich Julius verteidigen kann.

Ein Blick in deine Vita lässt ja einige “Auslandseinsätze” zum Vorschein bringen. Du hast ab 2010 in den USA 3 Jahre lang für die University of Connecticut gespielt und später für den spanischen Drittligisten Ametx Zornotza. Was hat dich dazu getrieben und viel wichtiger, was hat dir das für deine Laufbahn gegeben und was du konntest alles mitnehmen auf diesem Weg?
Ja, ich hatte schon immer den Traum auf einem Collage zu spielen und mal nach Amerika zu gehen. Das hat sich dann einfach so ergeben. Da habe ich dann meinen Fokus drauf gelegt, da ich das immer unbedingt machen wollte. Zum Drittligisten in Spanien kam ich, nachdem ich eine sehr gute Saison in Deutschland hatte. Ich hatte aber Probleme einen Job zu finden, der mir und meinem Agenten passte. Nachdem ich dann den Agenten wechselte, hatte ich einen Dreimonatsvertrag in Beyreuth unterschrieben. Dieser war von Anfang an nur begrenzt, da dort Verletzungsprobleme herrschten. Danach wollte ich einfach mal einen anderen und unerwarteten Move machen und ging nach Spanien. Es war dort auf jeden Fall auch eine großartige Erfahrung. Menschenkenntnis, Lebenserfahrung und spielerische Erfahrungen sind Dinge, die mir keiner mehr nehmen kann. Besonders in Spanien kann man kaum mit Leuten kommunizieren, das war schon anders. Es war in beiden Ländern eine schöne Zeit (USA und Spanien) und eine großartige Erfahrung. Auch meine 2,5 Wochen in Luxemburg waren super. Wer weiß, vielleicht lande ich mal wieder im Ausland. Ich bin da immer offen, neue Menschen und Kulturen kennenzulernen. Es gibt einem menschliche Skills, die man sich so in keinem Buch erlesen kann. Es ist immer eine besondere Erfahrung, wenn man sich auf fremde Menschen und Kulturen einstellen muss.

Seit einem Jahr gehörst du zum Kader der Tiger Tübingen. Wie fühlst du dich da? Bist du angekommen und hast dort vielversprechende Pläne?
Genau, seit etwas mehr als einem Jahr bin ich jetzt in Tübingen und ich fühle mich hier super wohl. Von Anfang an wurde ich mit offenen Armen empfangen und man hat mir sofort viel Verantwortung gegeben. Sowohl auf- als auch abseits des Feldes. Ich bin das erste mal zum Kapitän gewählt worden vom Trainer letztes Jahr. Dort habe ich auch meine beste Saison gespielt und wurde zum besten Center der Liga gewählt. Leider hatten wir im Team nicht den Erfolg, den wir uns versprochen haben. Das Management hier, die Fans, die Leute und auch die Stadt Tübingen … ich fühle mich hier einfach pudelwohl. Das hat dazu geführt, dass ich vorzeitig meinen Vertrag verlängert habe diesen Sommer. Ich bin hier auf jeden Fall angekommen und habe vielversprechende Pläne. Es ist einfach ein sehr guter Standort in meinen Augen.

Also, nun mal kurz weg vom Sport! Es macht wirklich Spaß, dein Instagram Profil zu verfolgen. Style und Styling scheinen dir immens wichtig zu sein und das ist auch gut so. Das ist genau das Ding von Vi Tva! Wie viel Zeit verbringst du täglich vor dem Spiegel und welche Pflegeprodukte sind deine absoluten Favoriten?
Ich denke es ist schon wichtig für mich, wie ich mich nach Außen präsentiere oder wie ich aussehe. Ich möchte natürlich nicht rumlaufen wie das Allerletzte (lacht). Ich weiß nicht, wie ich das jetzt politisch korrekt ausdrücken soll. Natürlich ist mir wichtig ein gutes Styling an den Tag zu legen. Wenn ich raus gehe, dann soll das schon passen. Da wir als Profisportler ja eher selten aufgestylt rumlaufen können, ist die Standardkleidung passender Weise eher Jogginghose, Basketballschuhe und Shirt. Wenn ich mich dann aber in Jeans oder Ähnlichem schmeisse, dann lege ich auch sehr viel Wert darauf, dass es vernünftig ist und gut aussieht. So viel Zeit verbringe ich tatsächlich gar nicht mehr vor dem Spiegel. Mittlerweile ist das relativ einfach geworden. Da kommt einfach ein bisschen Haarmatte rein, ein mal durchwuscheln, ein zwei Strähnen zurechtrücken und noch ein finales Haarspray drauf. Dann hält das! Ein paar Pflegeprodukte habe ich, die ich gern benutze. Das Garnier Face Wash und danach eine Lotion gegen trockene Haut darüber. Zum Duschen das Standard-Dusch-Das. Da bin ich gar nicht so tief drin, wie man vermuten mag. Aber wenn ich dann mal rausgehe, dann dauert es schon einige Minuten länger. Da werden dann einige T-Shirts und Hosen probiert, bevor es das Richtige ist.

Styling und Sport | Foto: www.ninasander-photografie.de

Du hast auf Instagram bereits eine stolze Zahl an Followern. Seit wann haben deine Fans gesehen, dass es interessant bei dir ist und wie viele Anfragen von Firmen bekommst du für Werbeaufträge?
Es ging irgendwann in der Zeit in Hamburg los, als ich auch angefangen habe mich darauf zu konzentrieren. Ich habe mich einfach auf Zielgruppen konzentriert und bin auch in die Kommunikation mit Fans gegangen. Mal hier ein Like, mal da und in dem Moment, wo ich auch viel Fan-Content hatte, da kam auch sofort sehr viel Feedback zurück. Vor ca. drei Jahren habe ich damit angefangen. Damals war ich noch bei so 2500 Followern, jetzt habe ich schnell 10.000 draufgehauen. Es macht mir einfach Spaß und ich finde es super, wenn ich mit Fans interagieren kann und etwas zurück geben kann. Anfragen von Firmen sind leider nicht so häufig bezüglich Werbeaufträgen. Ich denke, dafür ist der Basketball vielleicht noch ein bisschen zu klein. Worauf ich aber sehr stolz bin ist, dass ich mit einer Supplement-Firma seit einem Jahr einen Deal habe und von denen gesponsert werde. Die Firma kommt aus Tübingen, nennt sich Supz Nutrition und bietet allerfeinste Qualität. Das finde ich super, dass wir da eine solche Kooperation haben. Auch haben wir eine Kooperation mit der Eis-Sauna Tavita in Tübingen. Natürlich gibt es auch hier und da mal was zugeschickt. Es wird immer mehr und es wird immer besser.

Als letztes noch eine Frage an dich und auch deinen Bruder. Hättest du oder auch ihr Lust drauf, mal für einen Monat die Startseite des Vi Tva Hairshop zu schmücken? Es wäre uns eine Ehre, euch beide oder eben dich als Startbild präsentieren zu dürfen.
Ja, von mir aus gerne!

Die Fotos von Enosch stammen von Nina Sander. Besucht doch auch ihr Instagram Profil. Danke Nina.

Danke Enosch für dieses tolle Interview.

Tigers Tübingen Trikot
Bis bald, eure Miri!

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